- Warum es so wichtig ist, Heu richtig anzubieten
- Folgen falscher Heufütterung
- Heunetz, Slowfeeder oder Raufe – was passt zu deinem Pferd?
- Heunetz – platzsparend und effizient
- Slowfeeder – gleichmäßige Futteraufnahme
- Raufe – ideal für Gruppenhaltung
- Sicherheit geht vor – das musst du beachten
- Typische Gefahrenquellen
- Praktische Tipps für den Alltag
- Heuportionen richtig berechnen
- Fütterung planen
- Hygiene & Futterqualität
- Gesundheitliche & praktische Vorteile smarter Heufütterung
- Mythen rund ums Heunetz & Slowfeeder
- „Heunetze sind Tierquälerei“
- „Slowfeeder sind zu teuer“
- „Weniger Heu = schlankes Pferd“
- Fazit
Heu ist die Basis jeder Pferdefütterung – und die Art, wie du es anbietest, entscheidet über Gesundheit, Verhalten und Stallhygiene. Heu smart anzubieten bedeutet, dass dein Pferd rund um die Uhr artgerecht, sicher und effizient versorgt ist. Doch wie gelingt das am besten: mit Heunetz, Slowfeeder oder Raufe?
Warum es so wichtig ist, Heu richtig anzubieten
Pferde sind Dauerfresser. In freier Wildbahn nehmen sie 12 bis 16 Stunden täglich kleine Mengen Raufutter auf. Ihr Verdauungssystem ist genau darauf ausgelegt. Wenn Pferde zu lange ohne Futter stehen, entstehen Stress, Magengeschwüre und Verhaltensprobleme.
Folgen falscher Heufütterung
- Magengeschwüre: Schon nach vier Stunden ohne Futter sinkt der pH-Wert im Magen.
- Langeweile und Frust: Pferde fangen an, zu weben, zu nagen oder aggressiv zu werden.
- Fettleibigkeit: Zu große Heumengen auf einmal führen zu unkontrolliertem Fressen.
Ein durchdachtes Heufütterungssystem sorgt dafür, dass dein Pferd gleichmäßig, langsam und sicher fressen kann.
Heunetz, Slowfeeder oder Raufe – was passt zu deinem Pferd?
Die Wahl des richtigen Systems hängt von der Haltungsform, der Gruppengröße und dem Charakter deines Pferdes ab. Ich habe in den letzten Jahren mit allen Varianten experimentiert – jedes System hat seine Stärken und Schwächen.
Heunetz – platzsparend und effizient
Heunetze sind besonders praktisch für Boxen, kleine Offenställe oder unterwegs. Sie verlangsamen die Futteraufnahme und halten das Heu sauber.
Vorteile:
- Geringer Futterverlust
- Leichte Befestigung an Wand oder Gitter
- Ideal für Reisen oder Anhänger
Nachteile:
- Verletzungsgefahr bei zu großen Maschen
- Hoher Verschleiß bei starker Nutzung
- Nicht jedes Pferd kommt mit kleinen Maschen klar
Mein Tipp: Wähle Maschengrößen zwischen 3 und 4,5 cm und hänge das Netz so hoch, dass kein Huf hineinrutschen kann.
Slowfeeder – gleichmäßige Futteraufnahme
Slowfeeder-Systeme (z. B. Boxen mit Gitteraufsatz oder Netzabdeckung) sind ideal, wenn dein Pferd zu schnell frisst. Sie ahmen das natürliche Dauerfressen nach und reduzieren gleichzeitig Futterverluste.
Vorteile:
- Gleichmäßige Fresszeit
- Bessere Verdauung
- Weniger Heuverschwendung
Nachteile:
- Anschaffungskosten
- Reinigung etwas aufwendiger
Ich nutze Slowfeeder in Kombination mit Heunetzen – so bleibt das Fressverhalten natürlich und die Pferde sind länger beschäftigt.
Raufe – ideal für Gruppenhaltung
Heuraufen eignen sich perfekt für Offenställe oder Paddock-Trails. Sie ermöglichen gleichzeitiges Fressen mehrerer Pferde und schützen das Heu vor Nässe.
Vorteile:
- Weniger Futterneid
- Große Mengen auf einmal verfügbar
- Schutz vor Regen und Wind
Nachteile:
- Hoher Platzbedarf
- Verletzungsgefahr bei falscher Konstruktion
Achte bei Raufen auf abgerundete Kanten, rutschfeste Untergründe und genügend Fressplätze (mindestens einer pro Pferd plus einen extra).
Sicherheit geht vor – das musst du beachten
Bei allen Fütterungssystemen gilt: Sicherheit steht an erster Stelle. Ich habe schon erlebt, wie sich Pferde an schlecht montierten Netzen verletzt haben.
Typische Gefahrenquellen
- Zu große Maschen (Huf oder Gebiss bleibt hängen)
- Scharfe Kanten an Raufen oder Gittern
- Falsche Montagehöhe
Mein Rat: Kontrolliere alle Systeme regelmäßig, gerade bei Neuinstallationen oder nach Frostperioden. Materialien werden spröde, Netze leiern aus – und das kann gefährlich werden.
Praktische Tipps für den Alltag
Heuportionen richtig berechnen
Ein gesundes Pferd braucht 1,5–2 kg Heu pro 100 kg Körpergewicht am Tag. Bei Offenstallhaltung sollte rund um die Uhr Zugang bestehen.
Fütterung planen
Teile das Heu am besten auf mehrere Fressstationen auf. Das fördert Bewegung und reduziert Streit.
Hygiene & Futterqualität
- Heu trocken und luftig lagern
- Netze regelmäßig reinigen
- Kein Heu mit Schimmel oder Staub füttern
Ich nutze Netze mit abwaschbaren Kunststoffringen – die lassen sich leichter sauber halten als Baumwollnetze.
Gesundheitliche & praktische Vorteile smarter Heufütterung
- Bessere Verdauung: langsames Fressen schont den Magen
- Weniger Langeweile: Pferde sind beschäftigt und entspannter
- Sauberkeit: weniger Heuverlust und weniger Mist
- Kosteneffizienz: langfristig sparst du Heu und Zeit
Mythen rund ums Heunetz & Slowfeeder
„Heunetze sind Tierquälerei“
Nur, wenn sie falsch eingesetzt werden. Bei richtiger Montage und passender Maschengröße sind sie sogar gesundheitsfördernd.
„Slowfeeder sind zu teuer“
Auf den ersten Blick vielleicht. Aber durch geringere Verluste und weniger Futterstress amortisieren sie sich schnell.
„Weniger Heu = schlankes Pferd“
Das Gegenteil ist oft der Fall: Hunger führt zu Stress, der wiederum den Stoffwechsel belastet. Lieber kontrolliert füttern statt hungern lassen.
Fazit
Wenn du Heu smart anbietest, sorgst du für gesunde, ausgeglichene und zufriedene Pferde. Ob Heunetz, Slowfeeder oder Raufe – entscheidend ist, dass das System zu deinem Pferd, deinem Stall und deinem Alltag passt.
Ich empfehle, verschiedene Systeme zu testen und die Reaktionen deines Pferdes zu beobachten. Mit etwas Erfahrung findest du die perfekte Lösung.
Wie fütterst du dein Pferd aktuell? Hast du gute Erfahrungen mit bestimmten Systemen gemacht? Schreib es in die Kommentare und teile deine Tipps!






