- Warum Wege und Fressplätze so wichtig sind
- Bewegung fördern trotz kleiner Fläche
- Fressplätze clever anlegen, um Langeweile zu vermeiden
- Mehr Struktur = weniger Stress
- Planung – so nutzt du deine Fläche optimal
- Vermessen, aufteilen, planen
- Wegeführung: Kreis, Schleife oder Rundweg?
- Natürliche Gegebenheiten berücksichtigen
- Ideen für Wegegestaltung
- Breite, Untergrund, Gefälle
- Materialien: Paddockplatten, Kies, Sand, Hackschnitzel
- Matschfreie Wege im Winter – geht das überhaupt?
- Fressplätze – so bleibt’s sauber und pferdefreundlich
- Einzel- oder Gruppenfressplätze?
- Fressraufen, Heunetze & Alternativen
- Tipps gegen Matsch, Staub & Streit
- Pflege & Instandhaltung
- Regelmäßige Kontrolle von Wegen
- Drainage, Aufschüttung, Geotextilien
- Jahreszeiten-Tipps
- Praxisbeispiele & Inspiration
- Fazit & Checkliste
Pferdehaltung auf kleiner Fläche ist möglich – wenn man clever plant. Auch mit begrenztem Platz kannst du deinen Pferden mehr Bewegung, Struktur und Abwechslung bieten. Wege und Fressplätze spielen dabei eine entscheidende Rolle. In diesem Ratgeber zeige ich dir, wie du das Beste aus deiner Fläche herausholst, welche Materialien sich eignen und worauf du bei Planung und Pflege achten solltest.
Warum Wege und Fressplätze so wichtig sind
Wege und Fressplätze sind mehr als nur praktische Elemente – sie sind ein wesentlicher Bestandteil einer artgerechten Pferdehaltung. Sie regen die Bewegung an, sorgen für Struktur und können das Sozialverhalten in der Herde positiv beeinflussen.
Bewegung fördern trotz kleiner Fläche
Pferde sind Lauftiere. Auch wenn kein großes Weidegelände zur Verfügung steht, kannst du durch clever angelegte Wege dafür sorgen, dass sich deine Tiere mehr bewegen. Ein Rundweg, der zu Futter- oder Wasserstellen führt, motiviert sie, in Bewegung zu bleiben.
Fressplätze clever anlegen, um Langeweile zu vermeiden
Mehrere kleine Fresspunkte statt einer zentralen Futterstelle regen Pferde zum Laufen an. So verteilst du das Heu – und die Pferde suchen aktiv nach Futter. Das verhindert nicht nur Langeweile, sondern beugt auch Rangstreitigkeiten vor.
Mehr Struktur = weniger Stress
Strukturierte Bereiche schaffen Klarheit: Wo wird gefressen, wo geruht, wo bewegt. Diese Aufteilung bringt Ruhe in die Herde und hilft auch dir, den Alltag besser zu organisieren.
Planung – so nutzt du deine Fläche optimal
Gute Planung ist die halbe Miete. Bevor du loslegst, solltest du dir einen genauen Plan machen, wie viel Platz du wirklich hast und wie du ihn nutzen kannst.
Vermessen, aufteilen, planen
Miss dein Grundstück genau aus und zeichne dir eine einfache Skizze. Plane Wege so, dass sie sich sinnvoll verbinden und Pferde regelmäßig daran entlanglaufen müssen, um Wasser oder Futter zu erreichen.
Wegeführung: Kreis, Schleife oder Rundweg?
Am besten bewährt hat sich ein Rundweg, der alle wichtigen Punkte miteinander verbindet. So entsteht Bewegung von allein – ohne Zwang oder ständige Motivation durch den Menschen.
Natürliche Gegebenheiten berücksichtigen
Gefälle, Wasserabfluss oder Schattenzonen beeinflussen die Gestaltung enorm. Nutze vorhandene Geländestrukturen – etwa leichte Anhöhen für mehr Trainingseffekt oder trockene Bereiche für Fressplätze.
Ideen für Wegegestaltung
Der Untergrund entscheidet darüber, wie lange dein Weg hält – und wie gerne ihn die Pferde nutzen.
Breite, Untergrund, Gefälle
Ein Pferdeweg sollte mindestens 2,5 bis 3 Meter breit sein, damit sich Pferde begegnen können. Achte auf leichtes Gefälle, um Wasser ablaufen zu lassen, und vermeide Stolperfallen.
Materialien: Paddockplatten, Kies, Sand, Hackschnitzel
- Paddockplatten: Ideal für stark beanspruchte Wege. Sie sind langlebig und verhindern Matschbildung.
- Kies oder Splitt: Gut für Drainage, aber auf Dauer etwas scharf für Barhufe.
- Sand: Weich und angenehm, aber pflegeintensiv.
- Hackschnitzel: Günstig und natürlich, jedoch regelmäßig nachzufüllen.
Ich persönlich nutze eine Kombination aus Paddockplatten im Hauptweg und Hackschnitzeln in weniger genutzten Bereichen. Das ist pflegeleicht und kostengünstig.
Matschfreie Wege im Winter – geht das überhaupt?
Ganz ohne Matsch geht es selten. Aber mit Drainage, Geotextil und leichtem Gefälle kannst du viel verhindern. Wichtig ist, dass Wasser abfließen kann und sich nicht in Senken sammelt.
Fressplätze – so bleibt’s sauber und pferdefreundlich
Ein gut geplanter Fressplatz spart Zeit, Arbeit und Heu. Gleichzeitig fördert er Ruhe in der Herde.
Einzel- oder Gruppenfressplätze?
Bei rangstarken Pferden bieten sich mehrere Einzelfressplätze an, damit alle in Ruhe fressen können. In harmonischen Gruppen funktioniert auch ein gemeinsamer Fressbereich mit ausreichend Platz (mind. 2 Meter pro Pferd).
Fressraufen, Heunetze & Alternativen
- Fressraufen: Perfekt für draußen, schützen Heu vor Nässe.
- Heunetze: Verlängern die Fressdauer, vermeiden Heuverlust.
- Selbstbau-Ideen: Alte Paletten oder IBC-Container lassen sich mit etwas Kreativität umbauen.
Achte darauf, dass kein Pferd eingeklemmt werden kann und ausreichend Abstand zwischen den Plätzen herrscht.
Tipps gegen Matsch, Staub & Streit
- Matsch vermeiden: Hartboden oder Paddockplatten unterlegen.
- Staub reduzieren: Futter leicht befeuchten oder Heu bedampfen.
- Streit verhindern: Fressstellen weit auseinanderziehen und optisch trennen (z. B. mit Hecken oder Zäunen).
Pflege & Instandhaltung
Ohne Pflege geht es nicht. Wege und Fressplätze brauchen regelmäßige Kontrolle, um lange zu halten.
Regelmäßige Kontrolle von Wegen
Entferne lose Steine, achte auf Unebenheiten und prüfe nach starkem Regen, ob das Wasser gut abfließt.
Drainage, Aufschüttung, Geotextilien
Einmal richtig gemacht, sparst du später viel Arbeit. Geotextilien verhindern, dass sich Materialien vermischen, und sorgen für Stabilität.
Jahreszeiten-Tipps
- Sommer: Staubbindung durch Wässern oder Kalkzugabe.
- Winter: Eisbildung vermeiden, indem du rutschfeste Materialien nutzt.
Praxisbeispiele & Inspiration
Ich habe auf meinem eigenen Hof erlebt, wie kleine Veränderungen große Wirkung zeigen. Durch das Anlegen eines schmalen Rundwegs zwischen Heustation, Wasserstelle und Liegeplatz haben meine Pferde begonnen, täglich deutlich mehr zu laufen. Das hat sich positiv auf Kondition, Muskulatur und Stimmung ausgewirkt.
Ein befreundeter Reiter nutzt z. B. einen kombinierten Fress- und Bewegungsbereich mit Naturmaterialien – kostengünstig, robust und optisch harmonisch.
Fazit & Checkliste
Auch kleine Flächen können pferdegerecht gestaltet werden. Entscheidend ist, Struktur und Bewegung zu fördern – durch Wege, durchdachte Fressplätze und regelmäßige Pflege.
Checkliste:
- Fläche vermessen und planen
- Rundweg oder Schleife anlegen
- Drainage und Gefälle beachten
- Passendes Material wählen
- Fressplätze trennen & sichern
- Regelmäßig kontrollieren und pflegen
Wie hast du deinen Fressplatz gestaltet? Lass es mich in den Kommentaren wissen!






